Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet WIEBKE

(getauft am 30.11.2004)


Als Ende November über dem Nordostatlantik durch eine stramme nördliche Höhenströmung verstärkt polare Luftmassen bis weit in subtropische Breiten gelangen konnten, bildete sich durch diesen Vorgang ein Tiefdruckwirbel in dem Gebiet zwischen Madeira und den Azoren. Er wurde am 30. November 2004 in der Berliner Wetterkarte auf den Namen WIEBKE getauft.

Die Kanaren und Madeira als bekannte Urlaubsinseln waren somit keine Sonnenparadiese, sondern hatten Temperaturen teils weit unter der 20°C Marke sowie einige Schauer.

Bereits am Folgetag erreichte WIEBKE mit der schwächer werdenden auf südwestliche Richtung gedrehten Höhenströmung die Iberische Halbinsel. Das Zentrum des Tiefs lag dabei in Nordportugal, so dass vor allem die Region um Porto sowie der Nordwesten Spaniens um La Coruna von starken Regenfällen getroffen wurden. An diesem Tag zeichnete sich ab, dass sich kurz vor der Algarve ein zweites Wirbelzentrum bildet, welches am 2. Dezember den Namen WIEBKE II erhielt.

Während der neu entstandene Tiefkern WIEBKE II mit der südwestlichen Höhenströmung am 3. Dezember weiter Richtung Südfrankreich zog, verlagerte sich der alte Tiefkern von WIEBKE I wieder stromaufwärts zurück in sein ursprüngliches Herkunftsgebiet vor Madeira. Beide Wirbel waren jedoch zu diesem Zeitpunkt allgemein nur noch schwach ausgeprägt und sorgten für Regen und leichte Schauer an ihren Kaltfronten. Diese Abschwächung war besonders gut am Luftdruck zu erkennen. Es existierten zwar noch zwei Tiefdruckzentren, aber der Luftdruck im Kern war schon auf ca. 1013 hPa angestiegen, drei Tage zuvor wurden in beiden Zentren noch jeweils unter 1000 hPa gemessen.

Am 5. Dezember 2004 tauchte WIEBKE dann knapp nördlich der marokkanischen Hauptstadt Rabat letztmalig auf der Berliner Wetterkarte auf.


        

Geschrieben am 13.12.2004 von Marcus Boljahn
Wetterkarte: 2.12.2004    

Pate: Energy Bremen