Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet WILLI
(getauft am 17.09.2003)
Am
17.09.03 erhielt das am Tag zuvor über dem Atlantik entstandene Wellentief
WILLI seinen Namen.
WILLI lag am Morgen des 17.09. über dem Seegebiet südlich von Island, von wo aus er unter erheblicher Verstärkung weiter nordostwärts zog und sich dabei zu einem Sturmtief entwickelte. Innerhalb von 24 Stunden sank WILLI`s Kerndruck um mehr als 15hPa auf unter 990hPa.
Südlich
des Kerns wurden in der Nacht zum 18.09 Sturmböen bis Stärke 10 registriert.
Die
zugehörige Warmfront überquerte bis zum Morgen Südskandinavien ostwärts und
brachte wiederum der norwegischen Küstenregion recht ergiebige Niederschläge
(Modalen 24 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden).
Am
Morgen des 19.09 lag WILLI bereits über der Halbinsel Kola. Durch seinen lang
gestreckten, bis zu den Azoren reichenden Frontenzug, konnte die skandinavische
Kaltluft Deutschland nicht erreichen, so dass mit Ausnahme einzelner
Küstenabschnitte des nördlichen Schleswig-Holsteins und höher gelegenen
Regionen die Temperatur auf Werte über 25°C stieg. In Berlin Dahlem lag das
Maximum mit 27,8°C nur knapp unterhalb des für den 18.September gültigen
absoluten Höchstwertes von 28°C aus dem Jahr 1934.
Unter
dem Einfluss von WILLI verblieb der gesamte mitteleuropäische Raum in der
trockenen und sehr warmen Luftmasse, in der sich praktisch kaum eine Wolke am
Himmel zeigte. Und damit hielt das spätsommerliche Wetter auch noch die
folgenden Tage an. So erreichten die Temperaturen am 20.09 in den Mittagsstunden
bei anhaltendem Sonnenschein verbreitet wieder Werte um oder bereits über 25°C,
womit die Temperaturen wiederum im oberen Bereich der zu dieser Jahreszeit noch
möglichen Werte lag.
In
den folgenden Tagen zog WILLI weiter nach Norden und erreichte schließlich über
der Barentssee einen minimalen Kerndruck von 975hPa.
Von
da an verlor WILLI an Geschwindigkeit bis er schließlich am 24.09 von der
Wetterkarte verschwunden war.
Wetterkarte: 19.09.2003
Pate: Wilhelm Scheerer