Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  WULFDIETER

(getauft am 20.02.2009)

 

Am Freitag, den 20.02.2009 wurde das über dem Nordatlantik entstandene Tiefdruckgebiet auf den Namen WULFDIETER getauft. Der Tiefdruckwirbel befand sich am Tag der Namensgebung mit seinem Zentrum etwa 1000 Kilometer östlich von Neufundland und 2000 Kilometer südlich von Grönland und bestimmte an diesem ersten Tag seiner Entwicklung hauptsächlich das Wetter über dem Meer, obwohl erste Ausläufer im späteren Tagesverlauf die Isländische Küste und in der Nacht Schottland erreichten. Unter dem Einfluss der Warmfront wurden auf den äußeren Hebriden nahe 10 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen.

WULFDIETER spaltete sich in der Nacht zum 21.02.2009 über Island in 2 Teiltiefdruckgebiete auf. Eines blieb mit seinem Zentrum westlich von Island, das andere Tief zog eingebettet in einer strammen zonalen Höhenströmung bis vor die Norwegische Küste. Dabei löste die Okklusion besonders ergiebigen Regen an der Küstenstadt Bergen aus. Die dortige Wetterstation meldete eine 24-stündige Niederschlagsmenge von 40 l/m².

Am Sonntag, den 22.02.2009 war nur noch das Tief vor der Norwegischen Küste übrig, der bei Island gelegene Wirbel hatte sich nahezu aufgefüllt und war kaum noch wetteraktiv.

Die Warmfront des über der Norwegischen See gelegenen Tiefdruckwirbels WULFDIETER griff in der Nacht von Nordwesten her auf die Osthälfte Deutschlands mit Schneefällen über, die aber in den Morgenstunden allmählich in Regen übergingen. Im Berliner Raum gab es dabei einen Neuschneezuwachs bis zu 5 cm Höhe. Am Morgen lag im Osten Deutschlands verbreitet eine mehr als 10 cm hohe Schneedecke, deren Höhe im Osten und Südosten Brandenburgs fast 20 cm und in Görlitz sogar 24 cm betrug. Nach Westen waren die Schneehöhen wesentlich geringer, so dass in Magdeburg schon kein Schnee mehr vorhanden war. Im Westen Deutschlands fiel meist Regen, da die Front dort milde Meeresluft herangeführt hatte. So stieg die Temperatur beispielsweise in Essen im späteren Tagesverlauf bis auf 8°C an.

WULFDIETER zog über Südschweden hinweg nach Südosten und lag mit seinem Kern am Montag, den 23.02.2009 über der Danziger Bucht. Eine fast geschlossene Wolkendecke erstreckte sich dabei über die ganze Republik und nur in Schleswig-Holstein ließ sich die Sonne mal länger als 1 Stunde blicken.

Am Folgetag zog der Wirbel von der Danziger Bucht aus etwas südlich und löste sich im späteren Verlauf des Tages über Polen auf.


Geschrieben am 16.03.2009 von R.Büttner

Wetterkarte: 23.02.2009

Pate: Gisela Schöpp