Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  XANDER

(getauft am 26.11.2003)

 

 

 

Am 26.11. begann sich aus einem kräftigen Höhentief über dem westlichen Mittelmeerraum ein Bodentief zu bilden, das auf den Namen XANDER getauft wurde und am 27.11. mit seinem Zentrum über der Poebene lag. XANDER änderte seine Lage kaum, erfuhr jedoch zum 28.11. durch ein Höhentief über dem Golf von Genua eine deutliche Verstärkung.                   XANDERS Zentrum mit einem Kerndruck von unter 995 hPa lag nun ebenfalls über dem Golf von Genua und zeigte markante Wettererscheinungen:  An seiner Rückseite setzte der im Rhonetal als Mistral bekannte Wind Richtung Mittelmeer ein, wobei am Cap Cepet Windspitzen in Orkanstärke (37 m/s) gemessen wurden. An seiner Vorderseite wurde mit Feuchtigkeit angereicherte Luft gehoben, wodurch ein ausgedehntes Niederschlagsgebiet entstand, das Norditalien und dem westlichen Alpenraum langanhaltende und ergiebige Niederschläge brachte: Innerhalb von 24 Stunden wurden in Locarno 62, in Turin 50 und in Gr. St. Bernhard 78 Liter pro Quadratmeter messen.

Auch das westliche Deutschland wurde von dem Niederschlagsgebiet erfasst: In Bad Marienberg gab es 17 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden, in Freiburg sogar 21. Oberhalb von 600 bis 900 m NN ging der Regen in Schnee über, sodass der Feldberg im Schwarzwald 10 cm Neuschnee meldete.

In den nächsten Tagen zog Tief XANDER weiter nach Südosteuropa und schwächte sich dabei stark ab: Am 29.11. lag sein Zentrum über Zentralitalien, wobei der Kerndruck 1005 hPa betrug.  Anschließend zog XANDER weiter Richtung Griechenland, wo es am 1.12. als kleines Tief mit einem Kerndruck von 1015 hPa über der Peloponnes und Kreta auftrat. Am 2.12. konnte XANDER letztmalig auf unserem Wetterkartenausschnitt im östlichen Mittelmeer zwischen Kreta und Zypern erkannt werden.

 

 


Geschrieben am 19.12.2003 von Thorsten Pagenkopf

Wetterkarte: 29.11.2003   

Pate: Stefan Ebensperger