Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  XANDRA

(getauft am 15.07.2008)

 

Am 15.07.08 wurde das nördlich von Schottland gelegene Tiefdruckgebiet, dessen Entwicklung sich schon tags zuvor andeutete, auf den Namen XANDRA getauft. Es nahm weiter an Intensität zu und zog rasch nach Nordosten vor die nördliche Küste Norwegens. Über dem Nordmeer vertiefte sich das Wellentief XANDRA bis zum 16.07.08 zu einem recht kräftigen Tiefdruckwirbel mit Kern bei den Lofoten. Sein Luftdruck betrug rund 994 hPa. Die zugehörige Kaltfront erfasste dabei in der Nacht zuvor die deutsche Nordseeküste mit schauerartig verstärktem Regen, wobei Mengen von 2 bis 10 mm fielen. Bereits einen Tag zuvor zogen vorlaufend dichte tiefe Wolkenfelder über das norddeutsche Tiefland hinweg, so dass es vom nördlichen Niedersachsen bis nach Mecklenburg-Vorpommern zum Teil überhaupt keinen Sonnenschein und nur Temperaturmaxima von 21 bis 23°C gab. Nach Süden hin lockerten die Wolken immer mehr auf und vor allem im Südwesten Deutschlands schien die Sonne bis zu 15 Stunden bei über 25°C. Bis zum 17.07.08 änderte der über dem Nordmeer gelegene hoch reichende Tiefdruckwirbel XANDRA seine Intensität und Position kaum, bevor sich am besagten Tag über Nordskandinavien drei Teilzentren ausprägten. XANDRA II und III entstanden auf der Vorderseite im Bereich der Frontensysteme, jedoch abgesehen von vereinzelten Schauern ohne große Wetteraktivität. Bereits am Folgetag hatten sich diese Teiltiefs wieder aufgelöst. Innerhalb der am Rande des Bodentiefs XANDRA nach Deutschland eingeflossenen Meeresluft subpolaren Ursprungs blieb am 18.07.08 die Höchsttemperatur im Westen und Norden meist unter 20°C, wobei die Sonne verbreitet weniger als 1 Stunde schien. Den meisten Sonnenschein gab es in Baden-Württemberg, wobei die Temperatur in Karlsruhe bis 24,7°C stieg. In den nächsten Tagen wurde dort die 25°C-Schwelle bei zeitweise heiterem Himmel überschritten. In den zentralen und nördlichen Teilen Deutschlands hingegen kam es im Einflussbereich von Tief XANDRA zeitweise zu schauerartigen Regenfällen, der an der Nordseeküste auch von Gewittern begleitet war. Exemplarisch hierfür fielen in Bremerhaven innerhalb von 6 Stunden 15 und in Emden 21 Liter Regen pro Quadratmeter. Im weiteren Verlauf blieb XANDRA unter Abschwächung nahezu stationär über dem Nordmeer liegen und löste sich zum 21.07.08 auf.


Geschrieben am 03.08.2008 von Jasmin Krummel

Wetterkarte: 17.07.2008

Wetterpate: Alexandra Marr