Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  XANTHOS

(getauft am 28.06.2003)

 

 

 

Am 26. Juni konnte sich vor der kanadischen Ostküste nördlich von Neufundland ein Tiefdruckwirbel mit einem Kerndruck von unter 1000 hPa entwickeln. Am Folgetag zog dieser mit der westlichen Höhenströmung weiter in Richtung Südgrönland und intensivierte sich dabei rasch. Mit jetzt unter 995 hPa in seinem Zentrum und einem markanten Frontensystem bewegte sich dieser Wirbel nun weiter stromabwärts in Richtung Britische Inseln.

Bereits einen Tag später, am 28. Juni, wurde dieses Tief in der Berliner Wetterkarte auf den Namen XANTHOS getauft.

Seine Zentrum lag zu diesem Zeitpunkt über dem zentralen Nordatlantik und wies einen Kerndruck von ca. 990 hPa auf. Sein mächtiges Frontensystem erstreckte sich nun über einige tausend Kilometer von Labrador auf dem kanadischen Festland bis fast zu den Azoren. Im Zentrum des Wirbels wurde zu diesem Zeitpunkt in Böen Windstärke zehn bei gleichzeitigem Regen registriert. Im Warmsektor von XANTHOS westlich der Azoren wurden Temperaturen knapp jenseits der 20 Grad-Marke gemessen, während direkt hinter der Kaltfront des Wirbels nur 11°C bis 14°C gemessen wurden. 

Am Folgetag verlagerte sich das Zentrum von XANTHOS Richtung Iberische Halbinsel, wobei sich der Wirbel insgesamt abzuschwächen begann. Sein Kerndruck betrug zwar immer noch unter 995 hPa, doch hatte sich über der Bretagne bereits ein weiterer starker Wirbel YORCK gebildet. Hohe Windgeschwindigkeiten wie am Vortag wurden daher von XANTHOS nicht mehr verursacht.

Am 1. Juli hatte das neue Tief YORCK schließlich den nun alten Wirbel XANTHOS bereits nahezu komplett in seine Zirkulation mit einbezogen, so dass XANTHOS letztmalig an diesem Tag mit einem Druck von knapp unter 1000 hPa südwestlich der walisischen Küste auf der Berliner Wetterkarte analysiert wurde. 

 

 


Geschrieben am 07.08.2003 von Marcus Boljahn

Wetterkarte: 28.06.2003   

Pate: FU Berlin