Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  XAVER

(getauft am 09.02.2003)

 

 

 

Bereits am 8. Februar 2003 zeigt die Wetterkarte einen ausgedehnten Tiefdruckkomplex, der sich vom Bottnischen Meerbusen über das Schwarze Meer hinweg bis ins östliche Mittelmeer erstreckt.

In diesem Komplex entwickelt sich über Griechenland ein Tiefdruckwirbel, der in Richtung Schwarzes Meer zieht und kräftige Schauer und Gewitter verursacht. So melden zum Beispiel die Wetterstationen der Insel Samos, Izmir und Istanbul mit 63 l/m² bzw. 38 l/m² und 21 l/m² hohe zwölfstündige Regenmengen.

Diese doch beträchtlichen Wetteraktivitäten geben Anlass, den kleinen Tiefdruckwirbel am 09. Februar 2003 auf den Namen XAVER zu taufen. Sein Zentrum befindet sich mittlerweile über der Halbinsel Krim. In seiner Aktivität schwächt er sich rasch ab, doch kann kalte Luft polaren Ursprungs durch seine zyklonale Umströmung bis ins östliche Mittelmeer vordringen. Diese bringt beispielsweise in Athen leichten Nachtfrost.

Beim Überströmen der relativ warmen Meeresgebiete erfolgt allerdings eine rasche Durchmischung und damit auch Erwärmung dieser Luftmasse, was mit örtlicher Schauerbildung einhergeht. Innerhalb der nächsten 24 Stunden hat sich das Zentrum von XAVER kaum verlagert. Es befindet sich westlich der Krim-Halbinsel und lenkt feuchte Luft westwärts Richtung Mitteleuropa. Seine Fronten lösen sich aber unter dem Einfluss des starken Hochs HELGA über Russland bereits auf.

Die feuchte Luft bildet im Zusammenspiel mit einer inversen Schichtung zähen Hochnebel, der bis nach Ostdeutschland reicht und dort für Dauerfrost sorgt, während in wolkenfreien Gebieten Deutschlands die Temperaturen über den Gefrierpunkt steigen.

Bis zum 11. Februar 2003 hat sich Hoch HELGA bereits bis nach Mittel- und Südosteuropa ausgedehnt und das Frontensystem, zu dem auch XAVER gehört, nahezu vollständig aufgelöst.

 


Geschrieben am 25.02.2003 von Stefanie Rentz

Wetterkarte: 09.02.2003

Pate: Uwe Schulz