Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet XAVER

(getauft am 27.04.2003)

 

 

 

Am Samstag, dem 26.04.03 näherte sich vom Atlantik her ein noch schwaches Tiefdruckgebiet, das am darauffolgenden Tag auf den Namen XAVER getauft wurde.

Unter einen südwestlichen Höhenströmung erreichte dieses hochreichende Tiefdrucksystem Montag den Nordostatlantik. Während seiner Annäherung setzte bereits in der vergangenen Nacht im Süden Irlands, in Cornwall und Wales starker Regen ein, der an einigen Orten mehr als 20 Liter, vereinzelt sogar 36 Liter pro Quadratmeter brachte.

Am Morgen des 28.04.03 griff der Warmfrontregen des Tiefdruckwirbels XAVER auf das Emsland über und breitete sich bis zum Mittag unter Abschwächung etwa bis zur Elbe aus. In den zentralen und südlichen Teilen Deutschlands blieb es dagegen trocken. Zu diesem Zeitpunkt war der Kerndruck dieses Tiefdruckgebietes von anfänglich 1010 hPa auf ungefähr 990 hPa gesunken.

In den folgenden 24 Stunden wanderte XAVER über Irland und Schottland hinweg auf die Nordsee hinaus und brachte auch dort intensive Wetteraktivitäten. Sein allmählich okkludierendes Frontensystem löste besonders in der zweiten Nachthälfte vom 28. zum 29.04.03 anhaltend mäßige bis starke Regenfälle über Dänemark und Südschweden aus (bspw. Göteborg 23 mm / 12 h).

Vorlaufend zur Kaltfront entwickelte sich bereits am Abend zuvor über Frankreich eine Konvergenzlinie, an der sich einige Gewitter bildeten, die dann in den Nachtstunden auch ins westliche Deutschland zogen. Die gemessenen Niederschlagsmengen fielen aber mit  1 bis 8 mm nicht allzu hoch aus (Aachen 8 mm). Zuvor blieb die Temperatur in der ersten Nachthälfte im Südwesten und Westen Deutschlands auf für diese Jahreszeit ungewöhnlich hohem Niveau. Nachdem tagsüber am Oberrhein sommerliche 27 °C erreicht wurden (Freiburg, Karlsruhe), konnte man auch um Mitternacht teilweise noch 20 °C messen. Mit einsetzender Kaltluftadvektion lagen die Temperaturen am 29.04.03 am Oberrhein dann nur noch bei 16 - 18 °C, während im Berliner Raum vor der Kaltfront wiederum über 20 °C erreicht wurden.

In den nächsten Tagen wanderte XAVER weiter in nordöstlicher Richtung über Südskandinavien hinweg, bis er sich letztendlich am 03.05.03 auflöste.

 

Geschrieben am 20.05.03 von Steffi Buckwitz

Pate: Steffi Sültmann

Wetterkarte: 29.04.03