Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  XENOPHON

(getauft am 18.04.2007)

 

 

Am 18.04.07 wurde ein über dem Atlantik entstandenes Tief auf den Namen XENOPHON getauft. Bis zum Morgen des 19.07.07 verlagerte es sich mit seinem Kern in östliche Richtung bis Südnorwegen und verstärkte sich dabei innerhalb von 24 Stunden um 15 hPa. Im Süden Norwegens sorgte XENOPHON für ergiebige Regenfälle, z.B. meldete Eik Hove in jener Nacht eine Regenmenge von 42 Liter pro Quadratmeter.

Am Abend des 19.04.07 erreichte die Kaltfront von XENOPHON die Nordsee, Hamburg und die Ostseeküste, brachte aber nur wenig Regen. Die höchsten Niederschlagsmengen wurden aus dem nördlichen Schleswig-Holstein gemeldet (Kiel-Holtenau und Schleswig mit 2 mm).

Bis zum 20.04.07 zog XENOPHON unter weiterer Intensivierung zum Sturmtief (20 hPa von 00UTC 19.04.07 bis 00UTC 20.04.07) weiter nach Osten und erreichte mit einem Kerndruck von 982 hPa die nördliche Ostsee. An seiner Südflanke bildete sich im Tagesverlauf ein Sturmfeld aus, das hauptsächlich Südskandinavien mit verbreiteten Böen der Stärke 9 bis 10 beeinflusste. Aber auch Norddeutschland wurde von dem Starkwindfeld gestreift. So traten in den Abend- und Nachtstunden auch im Binnenland einzelne Sturmböen auf. Die Wetterstation in Berlin-Dahlem registrierte eine maximale Böe von 43 Knoten entsprechend Windstärke 9. Inzwischen hatte auch die Kaltfront von XENOPHON Deutschland überquert und hinter ihr strömte kalte Luft arktischen Ursprungs nach Norddeutschland ein, wobei die Temperaturen im Vergleich zum Vortag verbreitet um 6 bis 8 Kelvin sanken.

Bis zum 22.04.07 zog XENOPHON bis Osteuropa und schwächte sich dabei deutlich ab. Die sich auf seiner Westflanke nach Süden und Südwesten ausbreitende Polarluft brachte in der vorangegangenen Nacht im östlichen und zentralen Mitteleuropa verbreitet Frost. So sank die Temperatur an der Weichsel in Thorn bis -6,3°C. In Deutschland wurde es in Holzdorf mit einem Minimum von -4,3°C am kältesten.

In den folgenden Tagen schwächte sich XENOPHON weiter ab und verlor bis zum 24.04.07 über Osteuropa seinen Einfluss auf das Wettergeschehen.

 

 


Geschrieben am 28.05.2007 von Mandy Müller

Wetterkarte: 20.04.2007

Pate: Clemens Motzki