Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  XENO

(getauft am 21.09.2005)

 

 

 

Am 19. September 2005 entstand über dem kanadischen Festland ein kleines Tiefdruckgebiet mit einem Kerndruck von ca. 1005 hPa. Dieses Tiefdruckgebiet wanderte in den zwei darauf folgenden Tagen unter Beibehaltung seines Kerndrucks vor die Küste von Neufundland und wurde am 21. September auf den Namen XENO getauft.

Durch seine günstige Lage nördlich einer kräftigen westlichen Höhenströmung konnte sich XENO in der Nacht auf den 22. September auf unter 1000 hPa verstärken. Am Morgen des 23. September erreichte die zugehörige Kaltfront die Britischen Inseln und sorgte dort für leichten Regen (z.B. Glasgow 3 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden).

XENO vertiefte sich weiter und lag am 24. September mit einem Kerndruck von weniger als 980 hPa östlich von Island. Auf dem NOAA - Satellitenbild vom 24. September (Seite 3) sieht man östlich von Island das Wolkenfeld von XENO mit seiner Kaltfront, die von Jan Mayen bis nach Portugal reicht.

Diese Kaltfront erreichte Deutschland in den Morgenstunden des
24. September, brachte aber nur geringe Niederschläge (z.B. Borken in Westfalen 1 Liter pro Quadratmeter) und löste sich am Vormittag auf. Im Bereich der Kaltfront stiegen die Temperaturen nur auf 15°C - 20°C, während es im Rest von Deutschland mit Werten von bis zu 25°C noch einmal angenehm warm wurde (z.B. Karlsruhe 26°C).

Am 25. September zog XENO langsam weiter und lag mit seinem Kern nordöstlich von Island. Seine Fronten begannen langsam zu okkludieren, was auf eine Auflösung hindeutet. So wurde XENO am 26. September 2005 letztmalig auf der Wetterkarte nördlich des Urals analysiert mit vollständig okkludiertem Frontenzug und einem Kerndruck von ca. 1000 hPa.

Insgesamt lebte XENO mit sechs Tagen etwas länger als andere Tiefdruckgebiete (Durchschnitt 3-4 Tage) und legte dabei mehr als 3000 km zurück. Sein Weg führte ihn dabei von Neufundland über Irland und Norwegen nach Nordrussland. Seine Wetterwirksamkeit war über dem europäischen Festland eher gering, jedoch brachte er Westeuropa und dem Westen von Deutschland leichten Regen.

 


Geschrieben am 19.10.2005 von Thomas Schartner

Wetterkarte: 24.09.2005

Pate: Stefan Sels