Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  XHEVAHIRE

(getauft am 16.12.2008)

 

 

Aus einer Wellenstörung über dem Nordatlantik bildete sich östlich der Südspitze Grönlands in der Nacht zum 16.12.2008 ein starkes Tiefdruckgebiet, das tagsüber auf dem Namen XHEVAHIRE getauft wurde. Der Kerndruck des Wirbels lag zum Zeitpunkt der Taufe bereits bei unter 970 hPa. In der Nacht zum Folgetag verlagerte sich die Zyklone mit der Höhenströmung nach Osten und lag mit einem Kerndruck von 975 hPa am 17.12.2008 östlich von Island.

Die Okklusionsfront des Tiefs erreichte dabei den Süden Englands und sorgte für meist bedeckten Himmel bei vereinzeltem Sprühregen.

Bis zum 18.12.2008 hatten Ausläufer des Tiefs XHEVAHIRE auch Deutschland erreicht und sorgten für viele Wolken, wobei es aber weitgehend trocken blieb. In Berlin wurde durch im Zuge der aufziehenden Wolkenfelder des Tiefs XHEVAHIRE und die Tiefdrucktätigkeit der Vortage den 8.Tag in Folge kein Sonnenschein registriert, was zur sonnenärmsten Periode seit 20 Jahren geführt hatte. Zudem war es auch der 18.Tag in Serie, an dem die Sonnenscheindauer weniger als 1 Stunde pro Tag betrug.

Durch die starke Bewölkung blieb die Temperatur aber auf sehr mildem Niveau, die Nachttemperaturen bewegten sich im gesamten Norddeutschen Raum bei 2 bis 6°C. Im Westen Deutschlands kam es nun auch zu leichten Regenfällen mit Niederschlagsmengen bis zu 5 Liter pro Quadratmeter.

Ein Blick auf die Bodenkarte verriet, dass sich Tief XHEVAHIRE weiterhin entlang der Höhenströmung trogvorderseitig verlagerte und somit Richtung Norden abzog. Am 18.12.2008 lag das Zentrum mit einem Kerndruck von unter 970 hPa östlich von Grönland und sein Frontensystem verlief über Skandinavien bis hin zum süddeutschen Raum.

Nach dem Durchgang der Okklusionsfront des Tiefs XHEVAHIRE schien in Berlin an unserem Institut für Meteorologie zum ersten Mal seit 8 Tagen wieder die Sonne, wenn auch nur für 8 Minuten.

Im Verlaufe des 19.12.2008 schwächte sich der Wirbel erheblich ab und lag mit seinem Kern relativ stationär über Spitzbergen, bevor er sich in den folgenden Stunden ganz auflöste und fortan nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte geführt wurde.


Geschrieben am 10.01.2009 von Tobias Mahnkopf

Wetterkarte: 17.12.2008

Pate: Tobias Fromme