Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
XIOMARA
(getauft
am 23.04.2008)
Am 20.04.2008 vereinigten sich zwei kleine
Tiefdruckgebiete südlich von Grönland über dem Atlantik zu einem ausgeprägten
Wirbel. In den nächsten Tagen verlagerte sich dieses Tief langsam nach Osten,
verstärkte sich dabei und erreichte am 22.04 seinen tiefsten Kerndruck von
975hPa. Am 23.04.2008 wurde das sich immer noch über dem Atlantik befindende Tiefdruckgebiet auf den Namen XIOMARA getauft. Die
ausgeprägten Frontensysteme des kräftigen Wirbels reichten bis nach Irland und
die Westküste Frankreichs, wo in den frühen Morgenstunden schon die ersten
Regenfälle registriert wurden. Gegen Abend erreichte die Okklusion
(Vereinigung von Warm- und Kaltfront) den äußersten Westen Deutschlands. Damit
verbunden war ein schmales aber recht intensives Niederschlagsband, das gut auf
dem Satellitenbild vom 23.04.08 zu sehen ist und zum Teil zu schauerartig
verstärktem Regen führte. So fielen in Brüssel 14mm Regen innerhalb von 24h,
und in Essen wurden in der Nacht 12mm gemessen.
Am 24.04.08 verlagerte sich das nicht mehr
ganz so kräftige Tiefdruckgebiet XIOMARA nur wenig nach Norden. Auch kam seine Okklusion nur langsam ostwärts voran und sorgte vor allem
in Bayern und Schleswig-Holstein für Schauer und einige Gewitter, die aber nur
stellenweise erhöhte Regenmengen brachten. So z.B. in Schleyen in Bayern mit 17 mm innerhalb von 12h. Eine
nachfolgende zweite Kaltfront, die von XIOMARA ausging, überquerte in der Nacht
große Teile Deutschlands mit einem ausgedehnten Regengebiet. Meist waren die Niederschlagsmengen
nur gering, aber in Helgoland wurden 15mm während der Nacht registriert.
Im Tagesverlauf des 25.04.08 zog die
Kaltfront nach Osten hin ab, brachte aber nur noch vereinzelt etwas Regen. Durch
die herangeführte Kaltluft jedoch bildeten sich über ganz Deutschland nachfolgend
zum Teil kräftige Schauer und Gewitter. Am 26.04.08 lag das Tief immer noch
stationär, aber schon deutlich schwächer über dem Atlantik. Seine
Frontensysteme hatten sich fast aufgelöst, nur über Island sorgte eine Okklusion noch für Schauer. Am nächsten Tag war diese
jedoch auch schon von der Wetterkarte verschwunden und XIOMARA kaum noch
auszumachen. Am 28.04.08 hatte sich XIOMARA komplett aufgelöst.
Geschrieben am 20.05.2008 von Claudia Wersing
Wetterkarte: 24.04.2008
Pate: Brigitte Lehrke