Lebensgeschichte

 

 

Tiefdruckgebiet XOLA

(getauft am 9.12.2009)

 

Am 23.12.2009 war auf den mitteleuropäischen Wetterkarten ein Tiefdruckgebiet südwestlich der Küste Portugals zu erkennen, welches noch am gleichen Tag auf den Namen XOLA getauft wurde. Es verzeichnete bei seinem ersten Erscheinen auf der Berliner Wetterkarte einen Kerndruck von 990 hPa und war Teil einer Zyklonenfamilie, zu der auch das vorangegangene Tief WERNER und weitere nachfolgende Tiefdruckgebiete gehörten. Tief XOLA hatte bei seiner Taufe bereits ein ausgedehntes Frontensystem. Die Warmfront zog sich über den Süden Portugals und Spaniens, bis nach Nordafrika, wo sie in die Kaltfront von Tief WERNER überging. Die Kaltfront zog sich in einem Bogen von der Küste Portugals zunächst nach Süden, um dann über den Atlantik in eine weitere Welle überzugehen. Zudem erstreckte sich vom Zentrum XOLAs eine weitere Warmfront Richtung Nordwesten über den Nordatlantik, wo sie sich mit einem nachfolgende Tiefdruckgebiet verband. An der Vorderseite der Zyklone wurden von Süden her feucht-warme Luftmassen herantransportiert, die aber nur leichten Sprühregen in den Mitteleuropäischen Raum brachten. Im Bereich der Kaltfront wurden dagegen von Funchal (westlich der Afrikanischen Küste) Gewitter, Regenschauer und starker Wind gemeldet.

Am 24.12. hatte das Tief XOLA einen Kerndruck von 995 hPa und befand sich mit seinem Zentrum über Marseille in Südfrankreich. Damit folgte das Tiefdruckgebiet seinem Vorgänger bezüglich der Zugbahn Richtung Nordosten. Die Kaltfront hatte sich stark verkürzt und verlief nun vom Tiefzentrum gen Süden bis nach Mallorca, wo sie Richtung Westen abbog und sich über Spanien mit der Warmfront des nachfolgenden Tiefs verband. In ihrem Bereich wurden auf der Iberischen Halbinsel ergiebige Niederschläge verzeichnet. Malaga meldete beispielsweise 58 l/m2, Sevilla 25 l/m2 innerhalb von 24 Stunden. Die Warmfront erstreckte sich von Südfrankreich über Norditalien, bis nach Budapest, wo sie sich mit der Kaltfront des vorlaufenden Tiefs WERNER verband. Von Italien wurde nur der Norden stärker von Niederschlägen betroffen. So meldete Genua 23 l/m2 und Locarno 21 l/m2. Im Verlauf des 24.12. schwächte sich XOLA stark ab und konnte am 25.12. nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte analysiert werden.

 

 


Geschrieben am 4.3.2010 von Thomas Klötzke

Wetterkarte: 24.12.2009

Pate: FU Berlin