Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet XUNAV

(getauft am 04.12.2020)

 

Im Laufe des 04.12.2020 begann sich über dem westlichen Mittelmeerraum entlang der sich wellenförmig deformierenden Kaltfront des mit Kern bei Großbritannien liegenden Tiefs WENKE ein neuer, eigenständiger Tiefdruckwirbel auszubilden, dessen voranschreitende Entwicklung und weitere Ausprägung anhand der Prognosekarte für 12 Uhr UTC (01 Uhr MEZ) des darauffolgenden Tages für Korsika  vorhergesagt und auf den Namen XUNAV getauft wurde.

Um 00 Uhr UTC des 05.12. befand sich sein Zentrum mit einem Druck von knapp 995 hPa zunächst noch südöstlich der Balearen. Von seinem Kern erstreckte sich zu diesem Zeitpunkt sowohl eine Warmfront in Richtung Korsika, wo sie sich mit der ursprünglichen Kaltfront des Tiefs WENKE verband, als auch eine eigene Kaltfront in einem weiten Bogen über den Norden Marokkos in Richtung der Azoren auf den Atlantik hinaus, über dem sie sich mit dem Frontensystem eines Tiefs bei Grönland verband. Hebungsprozesse im Kernbereich des neuen Wirbels als auch entlang seines bereits vorhandenen Frontensystems hatten bis dahin die Entstehung eines ausgeprägten Niederschlagsbandes zur Folge gehabt, welches ab den Mittags- beziehungsweise frühen Nachmittagsstunden Teilen Spaniens, Marokkos und Nordalgerien mitunter recht ergiebigen und teils schauerartigen Regen brachte. So war bis 06 Uhr UTC des 05.12. in Granada eine 24-stündige Niederschlagssumme von 10,4 mm, in Jaén 17,0 mm sowie in den Enklaven Melilla und Ceuta 20,0 beziehungsweise 25,0 mm gefallen. In Casablanca konnten 33,0 mm, im ebenfalls marokkanischen Taza 46,0 mm und im algerischen Küstenort Ténès 51,0 mm gemessen werden. Im weiteren Tagesverlauf verlagerte der sich rasch verstärkende und beständig an Feuchtigkeit gewinnende Wirbel zügig über das westliche Mittelmeer und Korsika nach Norditalien, wodurch sein Niederschlagsfeld in Richtung der Alpen geführt wurde. Beim Auftreffen der feuchten Luftmassen auf die sie blockierenden Gebirgsketten und dem damit einhergehenden erzwungenen Aufgleiten jener in deutlich kühlere Luftschichten sowie auch durch Staueffekte erfuhren die Niederschläge lokal noch zusätzliche Intensivierung: Schauer und Gewitter brachten bei Ajaccio auf Korsika innerhalb von 24 Stunden 20,2 mm, in Genua 27,0 mm und in Pisa 68,0 mm. Aus Trient, am Fuße der Alpen gelegen, wurden 102 mm gemeldet. Noch intensiver waren die Niederschläge, die in höheren Lagen auch als Schnee fielen, in Teilen Österreichs ausgeprägt: Stationsmeldungen zur Folge wurden in Lienz sogar 135,0 mm und in der nahegelegenen Berggemeinde Sillian gar bis zu 144,0 mm beobachtet. Im südlichen Alpenraum war es bereits am Vortag, dem 04.12., im Einflussbereich eines jedoch nur sehr kurzlebigen, sich parallel zum Tief XUNAV bei Genua entwickelnden Wirbels zu teils äußerst ergiebigen Niederschlägen gekommen. Zum Vergleich: Ehe der Wirbel zum 05.12. in die Zirkulation des sich ihm nähernden Tiefs XUNAV überging, waren in 24 Stunden aus Lienz 62,0 mm, aus Trient 75,0 mm und aus Genau bis zu 112 mm gemeldet worden. Jener unbenannte Teilwirbel machte sich im Süden Deutschlands durch einen teils böigen Föhnwind bemerkbar, der das Quecksilber in München auf 8,4°C, in Oberstdorf auf 9,4°C und in Kempten 10,2°C stiegen ließ. Auf dem Hohenpeißenberg wurden selbst in 985 Meter Höhe noch 10,8°C registriert. Noch tags zuvor, am 03.12., lagen die Höchstwerte lediglich zwischen 1,8°C in Kempten und 4,4°C in Oberstdorf und stiegen auch am Folgetag, dem 05.12., nur auf maximal 2,2°C in Oberstdorf und 3,4°C in München an. Das Tief XUNAV selbst machte sich hingegen am 05.12. zunächst lediglich im äußersten Süden Bayerns mit in Schnee übergehenden Regen bemerkbar, der in Oberstdorf 3,6 mm, auf der Zugspitze 20,0 mm und Garmisch-Partenkirchen 21,4 mm mit sich führte.

 

Um 00 Uhr UTC des 06.12. befand sich das Zentrum des sich weiter intensivierenden Tiefs mit einem auf unter 1000 hPa gefallenen Druck über der Bucht von Genua und hatte bis dahin jenen, ihm vorlaufenden Wirbel nahezu vollständig in seine Zirkulation aufgenommen. Ebenfalls waren in der Zwischenzeit Teile seiner Warmfront von der ihr nacheilenden Kaltfront eingeholt worden, wodurch sich entlang derer eine zunächst noch kleinskalige, sogenannte Okklusionsfront hat ausbilden können. Diese reichte nördlich des Kerns von Monaco bis zu ihrem Okklusionspunkt, der Stelle an der Warm- und Kaltfront ineinander übergehen, nahe Genua. Von Genua zog sich die Warmfront anschließend weiter über Verona in Richtung der Alpen, über denen sie sich mit dem Frontensystem des sich nunmehr über Nordfrankreich und dem Nordseeraum auflösenden Tiefs WENKE verband, und die ihr folgende Kaltfront über Rom und Palermo nach Nordafrika. Die Niederschläge hielten im Alpenraum somit weiter an und weiteten sich auch auf den Süden Italiens sowie zunehmend auch auf den westlichen Balkan aus. Während es in Genua mit maximal 0,6 mm vergleichsweise trocken blieb, wurden binnen 24 Stunden durch Schauer und Gewitter in Trient 37,0 mm, am Hafen vom Rom 41,0 mm und in der Gemeinde Grazzanise bei Neapel 53,0 mm registriert. Im nordwestlich von Triest gelegenen Ronchi dei Legionari war zur selben Zeit bis zu 106,0 mm gefallen. Solch hohe Niederschlagsmengen wurden auch weiterhin in Osttirol beobachtet: Aus Dellach im Drautal wurden 104,0 mm, aus Sillian 109,0 mm und aus Lienz 115,0 mm gemeldet. Insgesamt waren somit in der Region teils über 300 mm innerhalb von 72 Stunden gefallen, was dort wie auch im übrigen Alpenraum zur Ausbildung einer mächtigen Schneedecke führte. In manchen Regionen wuchs sie in jenen 3 Tagen um einen Meter und mehr. So beispielsweise in Sillian oder an der Station am Rollepass (Italien). Dort waren in jenem Zeitraum 116 beziehungsweise 145 cm Neuschnee gefallen, die zur Ausbildung einer Schneedecke von 127 beziehungsweise 160 cm beitrugen. Im Tagesverlauf verlagerte sich der Tiefdruckwirbel rasch nach Norden, doch vermochte sein ausgeprägtes Niederschlagsfeld kaum oder nur in stark abgeschwächter Form die Alpen zu überqueren. Es blieb an den Bergkämmen hängen, wodurch im Lee, der windabgewandten Seite der Berge, nur selten größere Regenmengen beobachtet wurden. Dies zeigte sich besonders deutlich in Österreich: Führte der mitunter äußerst intensive Dauerregen in Südösterreich am Flughafen von Innsbruck 26,0 mm, bei Zell am See 41,1 mm und in Rauris 63,0 mm mit sich, waren bei Salzburg lediglich 0,3 mm und in der Innenstadt von Wien nur vereinzelte Tropfen gefallen. Dafür stieg dank eines anhaltenden Föhns in Wien die Temperatur auf einen Tageshöchstwert von bis zu 10,1°C, der 48 Stunden zuvor 4°C kaum überschritt. In Linz waren gar bis zu 15,4°C gemessen worden, tags darauf waren es noch knapp 8°C. Je nach Region und Höhenlage wurden dagegen im Dauerregen Temperaturen zwischen 2 und maximal 5°C erreicht. Deutschland gelangte nun ebenfalls in den Einflussbereich des sich über Österreich nach Norden verlagernden Tiefs. An seiner Ostflanke wurden hinter der nach Osten vordringenden Warmfront subtropische Luftmassen aus dem Mittelmeerraum bis an die Elbe geführt, die auch hier vielerorts die Temperatur auf zweistellige Werte anstiegen ließ. So wurde in Berlin-Dahlem ein Tageshöchstwert von 11,0°C, in Cottbus von 12,9°C und in Görlitz von bis zu 15,8°C gemessen. War vor der Frontenpassage die Temperatur am Flughafen von Leipzig auf maximal 3,9°C gestiegen, kletterte sie noch im Laufe der Nacht auf 9,4°C. Trotz dichter Wolkenfelder, Regen fiel während des Frontendurchgangs zunächst kaum: Aus Brandenburg und Sachsen wurden lediglich vereinzelte Tropfen ohne messbare Regenmenge gemeldet, in Mecklenburg-Vorpommern blieb es gänzlich niederschlagsfrei. Auf der Rückseite des Wirbels wurde hingegen maritime Polarluft über Westdeutschland an die Nordalpen geführt, in der die Temperatur auf Höchstwerte zwischen 7°C an den Küsten und 3°C in Baden-Württemberg stieg und dort sowie auch in Bayern Niederschläge mit sich führte. Während durch in leichten Schneefall übergehenden Regen oder Sprühregen in Garmisch-Partenkirchen 7,3 mm und in Kempten 9,0 mm registriert wurden, brachte leichter bis mäßiger Schneefall in Klippeneck 12,8 mm, in Oberstdorf 14,1 mm und anhaltender, zwischenzeitlich ebenfalls mit Schnee vermischter Regen in Konstanz 16,8 mm. Föhn trat nur noch vereinzelt auf und ließ mit abdrehendem Wind abrupt nach: War in Fürstenzell bei Passau um 12 Uhr UTC ein Tageshöchstwert von 13,2°C und bis 15 Uhr UTC noch 11,0°C gemessen worden, fiel die Temperatur in nur einer Stunde um 8,3 Kelvin und sank am späten Abend und in der Nacht auf Werte nur knapp über dem Gefrierpunkt.

 

Bis 00 Uhr UTC des 07.12. hatte sich das Tiefdruckgebiet XUNAV entlang der Ostalpen über Österreich nach Norden verlagert und dabei deutlich an Intensität verloren. Mit einem Druck von knapp 1000 hPa lag sein Kern über Mitteldeutschland bei Erfurt. Von ihm erstreckte sich sowohl eine Warmfront über Skagen im Norden Dänemarks und Oslo in Richtung Schweden sowie eine Kaltfront über München, Triest und Tripoli über das Mittelmeer nach Libyen. Für Italien und dem südlichen Alpenraum war in der Zwischenzeit ein am Rande des Tiefs XUNAV bei Genua neu entstandener Wirbel wetterwirksam geworden. Dieser war jedoch nur schwach ausgeprägt und ging bereits am Folgetag in die Zirkulation des von Frankreich in den Mittelmeerraum ziehenden Wirbels YVONNE über. Wenn auch weniger intensiv hielten somit die Niederschläge auch nach Abzug des Tiefs XUNAV weiter an und brachten beispielsweise in Pisa 15,0 mm, bei Vigna di Valle 31,2 mm und in Alghero noch bis zu 49,0 mm. An der Westflanke des sich zunehmend in Richtung in die Nordsee verlagernden Tiefs XUNAV ließ die Zufuhr feucht-kühler Meeresluft nach Deutschland und Mitteleuropa zugunsten einer auf der Vorderseite des Tiefs YVONNE auf südliche Richtungen drehender Strömung allmählich nach. Größere Regenmengen wurden nur vereinzelt registriert: Waren in Meppen am Vortag 9,2 mm gemeldet worden, fielen am 07.12. an derselben Station noch 3,8 mm und in Düsseldorf sowie Essen je 4,1 mm. Über der Nordsee konnte das Tief XUNAV erneut an Stärke gewinnen, wodurch sich die Niederschläge entlang der am Vortag über Ostdeutschland kaum wetterwirksamen Warmfront intensivierten. Auf seiner nördlichen Zugbahn streiften seine Ausläufer im weiteren Tagesverlauf den Norden Schottlands sowie den Süden Norwegens: Durch den einsetzenden, teils schauerartigen Regen wurden in 24 Stunden am Flughafen von Kirkwall 20,2 mm, in Kinloss 24,6 mm und bei Aviemore 30,4 mm gemessen, an der norwegischen Messstation Konsmo-Hoyland waren im selben Zeitraum 9,0 mm, in Kristiansand 28,6 mm und in Nelaug 37,3 mm gefallen. Über Slowenien und Kroatien verloren die Niederschläge im Bereich der nach Westen voranschreitenden Kaltfront hingegen rasch an Intensität. Waren noch tags zuvor verbreitet 24-stündige Niederschlagsmengen zwischen 30 und 70 mm keine Seltenheit gewesen und konnte besonders in Slowenien mancherorts auch die 100 mm Marke überschritten werden, wurden nunmehr zumeist Werte zwischen 5 und 15 mm gemessen, wobei der Schwerpunkt der Niederschläge in der ersten Tageshälfte lag. In einigen Regionen Kroatiens bleib es auch gänzlich niederschlagsfrei. Im weiteren Tagesverlauf entwickelte sich entlang jener, sich über Südosteuropa zunehmend wellenförmig deformierenden Front ein neuer Tiefdruckwirbel, der anschließend für den südlichen Balkan, Griechenland und die Schwarzmeerregion mit Schauern und Gewittern wetterbestimmend wurde. Diese führten beispielsweise in Thessaloniki 33,7 mm und am Flughafen der Insel Rhodes 40,7 mm mit sich.

Auf seinem Weg nach Norden hatte der Tiefdruckwirbel XUNAV über der Nordsee weiter leicht an Stärke gewinnen können und lag gegen 00 Uhr UTC des 08.12. mit einem auf unter 990 hPa gefallenen Kerndruck östlich vor Edinburgh. Erneut hatte sich entlang seiner Warmfront eine Okklusionsfront ausgebildet, die von Newcastle upon Tyne über Edinburgh bis zu ihrem Okklusionspunkt nahe Kirkwall auf den Orkney Inseln reichte. Von Kirkwall zog sich die Warmfront weiter über Bodø und die Kola-Halbinsel in den Norden Russlands und die ihr folgende Kaltfront über Bergen, Malmö und Wien in den Norden Italiens, über dem sie den Charakter einer schwachen Warmfront annahm. Über Großbritannien und Norwegen hielten die Niederschläge somit weiter an und brachten in Kirkwall 4,8 mm, am Loch Glascarnoch 8,2 mm sowie in Aultbea 10,8 mm. Östlich der Nordsee waren zu selben Zeit nahe Oslo 14,1 mm, in Melsomvik 16,0 mm und am Leuchtturm Jomfruland 22,2 mm gefallen. Deutschland befand sich zwischen dem Nordseewirbel XUNAV und dem Mittelmeertief YVONNE mit Zentrum über Norditalien in einem Bereich eher schwacher Luftdruckgegensätze.  In einem Streifen von Ostdeutschland bis nach Baden-Württemberg überwog ein sonnenscheinreicher Wettercharakter. In den übrigen Landesteilen blieb es dagegen dicht bewölkt, teils auch neblig-trüb. An der Station in Berlin-Dahlem wurden beispielsweise 6,2 und im sächsischen Nossen 7,1 Sonnenstunden registriert, während sie in Bremen oder Augsburg gar nicht zum Vorschein kam. In Berlin-Dahlem wurde noch eine Höchsttemperatur von 7,2°C, in Magdeburg von 7,7°C und in Doberlug-Kirchhain von 9,2°C gemessen, sonst verblieben die Temperaturen bei Werten zwischen 5 und 2°C.

 

Der Wirbel schritt im Tagesverlauf beständig nach Norden voran. Er verlagerte seinen Schwerpunkt zum 09.12. von der Nordsee ins Europäische Nordmeer und hatte dabei vorübergehend einen zweiten Kern ausbilden können. Vom ersten der beiden Kerne, der sich um 00 Uhr UTC mit einem Druck von etwa 1000 hPa nördlich von Edinburgh befand, reichte eine Okklusionsfront über Edinburgh, London und Nantes bis Bilbao in Spanien und vom zweiten, mit einem Druck von grob 1010 hPa westlich von Bodø über den Nordmeer liegenden Kern erstreckte sich eine Warmfront in einem Borgen über Murmansk und Nordrussland in Richtung des Urals nach Südosten. Eine weitere Okklusionsfront verband beide Zentren untereinander. Sein zugehöriges Niederschlagsfeld war unter einsetzender Abschwächung aus dem Nordseeraum abgezogen und konzentrierte sich mit seinen höheren Intensitäten im Wesentlichen auf den Norden Norwegens und Spitzbergen. Durch leichten Schneefall wurden innerhalb von 24 Stunden am Hornesund 1,0 mm, am Isfjord 2,7 mm und in Andøya 5,7 mm registriert. In Ny-Ålesund brachte anhaltender, teils mäßiger und schauerartig verstärkter Schneefall noch bis zu 20,7 mm. Nach Abzug des Tiefs aus der Region gelangte Großbritannien in den Einflussbereich des aus Westen nachfolgenden Atlantikwirbels ZÖLESTINE und seines Ablegers über dem Ärmelkanal, sodass sich dort als auch in Westeuropa der wechselhafte und regnerische Wettercharakter fortsetzte. Der gegen 00 Uhr UTC zunächst noch bei Edinburgh liegende Kern des Tiefs XUNAV hatte sich bis dahin weitgehend abgeschwächt und war anschließend in die Zirkulation des sich nähernden Atlantikwirbels übergegangen.

Der zweite, nunmehr einzige Kern des zunehmend an Dynamik verlierenden Tiefs war dagegen im Tagesverlauf von seiner nördlichen Zugbahn nach Nordosten abgedreht und befand sich um 00 Uhr UTC des 10.12. mit einem auf 1005 hPa angestiegenen Druck über der Barentssee, südöstlich von Spitzbergen. Von ihm zog sich eine Warmfront über Nowaja Semlja in Richtung des Nordurals und eine westlich von Jan Mayen Warmfrontcharakter annehmende Kaltfront nach Island. Größere Niederschlagsmengen fielen jedoch nicht mehr. Leichter Schneefall brachte am Ny-Ålesund 0,5 mm, an der Station Vajda-Guba nahe Murmansk 0,8 mm und im Ort Burgino, auf der Insel Kolgujev, 1,3 mm.

Auf seiner nordöstlichen Zugbahn über die Barentssee in Richtung Nowaja Semlja wurde der Wirbel im Laufe des 11. und 12.12. zunehmend in die Zirkulation eines sich von Sibirien ins Nordpolarmeer verlagernden Tiefs aufgenommen, wodurch der einstige Mittelmeerwirbel anschließend nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte als eigenständiges Tief analysiert und somit auch nicht mehr auf jener namentlich verzeichnet werden konnte. Nennenswerte Schneefälle wurden in seinem Einflussbereich bis dahin kaum mehr registriert. In Burgino konnten noch 1,3 mm und in Workuta, am Nordural, im Zusammenspiel mit dem aus Sibirien aufziehenden Wirbel 3,6 mm gemessen werden, während es beispielsweise in Archangelsk bei wolkenlosem Himmel gänzlich niederschlagsfrei blieb.