Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  YANNICK

(getauft am 06.09.2007)

 

 

Am Donnerstag, den 06.09.07 bildete sich über dem Nordatlantik südwestlich von Island ein Tiefdruckgebiet, das auf den Namen YANNICK getauft wurde. Mit einem Kerndruck von etwa 1007 hPa war es zunächst noch schwach ausgeprägt.

Die Wetterlage zeigte zu der Zeit eine starke Wiederholungstendenz, sodass in rascher Folge Tiefdruckgebiete von Island über das Nordmeer in Richtung Baltikum zogen. Nun war YANNICK an der Reihe. Bereits am 07.09. wurde prognostiziert, dass YANNICK in den nächsten drei Tagen der gleichen Zugbahn folgt und sich dabei der Kerndruck auf etwas unter 1000 hPa vertiefen soll. Zu der Zeit befand sich YANNICK mit seinen Fronten noch im Wellenstadium über dem Nordmeer.

In der Nacht zum 08.09. holte die Kaltfront die vorgelagerte Warmfront im Zentrum ein und YANNICK begann zu okkludieren. Im Bereich seiner Warmfront gelangte zunehmend wolkenreiche und feuchte Meeresluft über nordwestliche Strömung nach Deutschland. Größere Niederschlagsmengen fielen lediglich im Nordstau der Mittelgebirge, so meldete die Station Brocken 9 Liter und der Fichtelberg 14 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden. Im Flachland fiel der Niederschlag als Sprühregen in sehr geringen Mengen. Mit dem Durchzug der Warmfront stiegen die Taupunktwerte im Norden Deutschlands auf bis zu 15°C an, doch aufgrund dichter Bewölkung lagen die Tageshöchstwerte vieler deutscher Stationen am 08.09. nur nahe 19°C. Auf die Niederschläge der vergangenen Nacht folgten am Tag und in der Nacht darauf beträchtliche Niederschlagsmengen in den Mittelgebirgen. Demnach fielen im Erzgebirge auf dem Fichtelberg bis zum Morgen des 09.09. weitere 22,5 l/m² und auf dem Brocken weitere 17,8 l/m². Verantwortlich dafür war der Durchzug der Kaltfront mit den damit verbundenen Schauern. Lediglich im äußersten Südwesten des Landes blieb es trocken. 

Durch eine starke nordwestliche Höhenströmung verlagerte sich YANNICK rasch weiter in südöstliche Richtung und lag mit seinem Kern am 09.09. bereits über der Ostsee. Sein Kerndruck verringerte sich an einem Tag um 10 hPa auf Werte um 1000 hPa. Der Tiefdruckwirbel verstärkte sich also rasch. Am 09.09. schien im Kaltluftsektor nordöstlich der Elbe zwischen 8 Stunden in Berlin bis zu 11 Stunden in Schleswig-Holstein verbreitet die Sonne. Die Temperaturen lagen dabei zwischen 18 und 20°C.

Am Folgetag war YANNICK bereits zur Ukraine weitergezogen, von wo aus er sich dann weiter nach Osten verlagerte. Ab dem 12.09. wurde er schließlich nicht mehr namentlich in der Berliner Wetterkarte erwähnt.   

        

 

 


Geschrieben am 02.10.2007 von Dennis Dalter

Wetterkarte: 09.09.2007

Pate: Olivier Staiger