Lebensgeschichte

 

Tief YANNICK

(getauft am 17.10.2009)

 

Vor der Ostküste Nordamerikas bildete sich am 16.10.2009 bei Washington D.C. ein schwaches Tief mit einem Kerndruck von etwa 1000 hPa. Am darauffolgenden Tag zog es rasch weiter Richtung Neufundland, verstärkte sich und wurde auf den Namen YANNICK getauft.

Vom 18. bis 19. Oktober zog das Tief vom westlichen Nordatlantik weiter nach Osten Richtung Irland und verstärkte sich weiter auf einem Kerndruck von 985 hPa. Im Einfluss der Warmfront von YANNICK, die sich am 19. Oktober bis nach Irland und den Britischen Inseln erstreckte, kam es besonders in Schottland zu Regenmengen von leichter bis mäßiger Intensität. Mit weiterer Annäherung von YANNICK frischte auch der Wind in Irland spürbar auf, in Cork wurden Spitzenböen bis 76 km/h registriert. Die Kaltfront von Tief YANNICK befand sich noch über dem östlichen Atlantik.

Tief YANNICK entwickelte sich am 20. Oktober zu einem Sturmtief mit einem Kerndruck von nur noch 975 hPa und lag etwa 500 km westlich von Irland. Sein Einfluss reichte dabei von Island bis zur Iberischen Halbinsel. Ein Schiff in der Nähe der Sturmzentrums registrierte eine mittlere Windstärke von 10 Beaufort und auch auf Island wurden in Vestmannaeyjar 8 Bft. im Mittel gemessen. Die Kaltfrontokklusion streckte sich von Irland bis in den Westen Frankreichs, wo es verbreitet regnete. Im Süden dieser Front bildete sich ein kleines Teiltief heraus, das besonders die Iberische Halbinsel beeinflusste.

Am 21. Oktober verlagerte sich Tief YANNICK zur Südwestküste Irlands, wo ein Kerndruck von 975 hPa registriert wurde. Im Einfluss der Kaltfrontokklusion, die sich von Schottland bis nach Frankreich erstreckte, trat leichter bis mäßiger Niederschlag auf. Im Bereich des Teiltiefs mit dem Zentrum über der Côte d’Azur, traten häufig Niederschläge konvektiven Charakters auf, die teilweise von Gewittern begleitet wurden. Niederschlagshöhen von 30 mm wurden dabei vielfach überschritten. Die größten Niederschlagshöhen wurden beispielsweise an der Ostküste Korsikas in Solenzara (78 mm) und am Mont Aigoual im französischen Zentralmassiv (103 mm) innerhalb von 24 Stunden gemessen.

Am 22. Oktober schwächte sich der Wirbel YANNICK deutlich ab, wies einen Kerndruck von 990 hPa auf und verlagerte sich kaum. Das Teiltief über dem nördlichen Mittelmeerraum wurde zum eigenständigen Tief ACHIM getauft. Die nur noch wenig wetterwirksame Okklusion erstreckte sich von Island über die Britischen Inseln bis nach Deutschland. Sie führte überwiegend nur noch zu Wolkenbildung, Niederschlag fiel nur noch in geringen Mengen in Norddeutschland. Am 23. Oktober löste sich Tief YANNICK auf und verschwand von der Wetterkarte.

 

 

Geschrieben von Marc Mühling am 26.11.2009

Wetterkarte: 20.11.2009

Pate: Yannick Löffler