Lebensgeschichte

Tiefdruckgebiet  YASMINA

(getauft am 05.12.2004)

 

 

YASMINA erschien zum ersten Mal am 02.12. bereits als vollständig entwickeltes Tief (also mit deutlich ausgeprägter Warm- und Kaltfront) über Neuschottland auf der Berliner Wetterkarte. Der Kerndruck (Luftdruck im Tiefzentrum) lag bereits unter 985 hPa.

Am 03.12. war das Tief schon fast vollständig okkludiert, d.h. die Kaltfront hatte die Warmfront fast komplett eingeholt. Trotzdem verstärkte sich der Druck im Zentrum weiter auf 975 hPa.

Als sich am 05.12. das Tiefdruckzentrum auf den Nordatlantik bewegte und sich eine Wetterwirksamkeit für Mitteleuropa abzeichnete, wurde es auf den Namen YASMINA getauft. An diesem Tag schien sich YASMINA regeneriert zu haben, denn anhand von Schiffsmeldungen konnten eine neue Warm- und Kaltfront erkannt und in die Bodenwetterkarte eingezeichnet werden. Zudem hatte sich der Kerndruck weiter auf unter 965 hPa verstärkt. In der folgenden Nacht überquerte die Warmfront die Britischen Inseln, währenddessen die Kaltfront bereits über Island hinweggezogen war und bei Schauern und Gewittern starke bis stürmische Böen auftraten.

Am 06.12. zog die Warmfront von YASMINA über das Skandinavische Gebirge, wobei es ergiebige Regenfälle gab, z.B. in Bergen mit 35 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden.

Von diesem Tag an schwächte sich YASMINA bis zum 10.12. ab, anfangs noch stark (ca. 15 hPa vom 07. zum 08.12.), dann aber immer langsamer (ca. 5 hPa vom 09. zum 10.12.). Dabei zog das Zentrum von Skandinavien ostwärts zum Ural. Vor allem nordwestlich des Urals gab es noch länger andauernde Schneefälle, die weiter südlich in Dauerregen übergingen.

Am 11.12. tauchte YASMINA letztmalig auf der Berliner Wetterkarte auf. Mit einer Lebensdauer von 10 Tagen seit ihrer Entstehung lag YASMINA damit deutlich über dem Durchschnitt von 4-5 Tagen.

 

 


Geschrieben am 26.01.2005 von Matthias Treinzen

Wetterkarte: 06.12.2004

Pate: Radio hr3