Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet YORCK
(getauft
am 30. Juni 2003)
An
einer Okklusion bildete sich während der Nachtstunden zum 30. Juni über
Frankreich ein mit YORCK bezeichnetes Randtief. Dort trat auch die stärkste
Hebung auf, und am Vormittag wurden über Nordostfrankreich, Belgien und dem
äußersten Westen Deutschlands Gewitter beobachtet. Im belgischen Charleroi
wurde sogar ein schweres Gewitter (Schlüsselziffer 97) gemeldet.
Am
2. Juli 2003 vertiefte sich das ursprünglich an der Okklusion des Zentraltiefs
XANTHOS entstandene Teiltief YORCK im Bodendruckfeld im Vergleich zum Vortag um
weitere 5 hPa auf einen Kerndruck von 995 hPa. Die Kaltfront dieses Tiefs
überquerte infolge Wellenbildung den Südosten von Deutschland nur zögernd. So
gab es in Bayern und Sachsen am 1. Juli einen trüben Tag mit anhaltendem Regen.
Beispielsweise fielen an der Wetterstation des DWD in Görlitz bis zum Abend des
1. Julis um 18 UTC 16 Liter pro Quadratmeter. Im gesamten Monat Juni waren hier
lediglich 23 Liter pro Quadratmeter gefallen. Besonders markant fiel auch die
Abkühlung in Bayern aus, die einem regelrechten Temperatursturz ähnelte. Wurden
am 30.06. beispielsweise an der Donau noch Temperaturmaxima von 34°C
registriert, stieg die Temperatur einen Tag später nur auf Werte um 16°C.
Das
über der Ostsee angelangte Wellentief ZANDER verstärkte sich weiter und bezog
am 3. Juli das alte Nordseetief YORCK in seine Zirkulation mit ein, YORCK
verschwand von der Wetterkarte, so dass nun ein umfangreicher Tiefdruckwirbel
über der Ostsee mit Zentrum bei Gotland vorhanden war.
Wetterkarte: 30.06.2003
Pate: FU Berlin