Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  YVONNE

(getauft am 17.12.2008)

 

Am 17. Dezember 2008 bildete sich über dem Nordatlantik südlich von Grönland ein Tiefdruckgebiet, das auf den Namen YVONNE getauft wurde. Am Folgetag hatte sich das Tiefdruckgebiet YVONNE nach Osten verlagert. Der Kern, in dem ein Druck von circa 965 hPa herrschte, befand sich nun östlich von Island. Eine Okklusionsfront zog sich vom Zentrum des Wirbels über das Europäische Nordmeer bis nach Südnorwegen und in die nördliche Nordsee. Dort befand sich der Okklusionspunkt, von dem aus die Warmfront über die Nordsee und Ostengland bis zur Biscaya reichte. Die Kaltfront war bis zur schottischen Ostküste zu verfolgen.

Im norwegischen Oslo gab es mit Eintreffen der Frontensysteme um 6 Uhr UTC bei Südwind Schneeregenschauer, wobei tagsüber immerhin 5°C erreicht wurden, 3°C mehr als am Vortag. Hinter der Kaltfront bildete sich eine Welle, die deutlich mehr Niederschlag brachte als die Fronten des Tiefdruckgebietes YVONNE selber. An schottischen Wetterstationen wurden zum Teil 37 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden gemessen.

Am 19. Dezember hatte sich das Tiefdruckgebiet YVONNE weiter nach Osten verlagert. Der Kerndruck stieg dabei auf etwa 970 hPa an und lag vor der norwegischen Küste nördlich des Polarkreises. Weiter südlich verliefen die Warm- und die Kaltfront knapp hintereinander über Deutschland und die Benelux-Länder bis nach Frankreich. Im Tagesverlauf holte die Kaltfront die Warmfront immer mehr ein, so dass sich die Fronten zur Okklusion vereinten. Die Wetterstation Berlin-Dahlem erreichten gegen Mittag die Wolken- und Niederschlagsbänder des Tiefdruckwirbels.

Von 9.50 Uhr MEZ auf 12.50 Uhr MEZ drehte der Wind von Südsüdwest auf Westnordwest und die Spitzenböen stiegen von 6,2 auf 10,6 Meter pro Sekunde, also von Windstärke 4 auf die obersten Bereiche der Windstärke 5. In den drei Stunden bis 12.50 Uhr MEZ fiel dabei rund 1 l/m².

Bis 15.50 Uhr frischte der Wind weiter auf und die Böen erreichten in Spitzen 13,9 Meter pro Sekunde (Windstärke 7). Die Tageshöchsttemperatur stieg bis auf 6,0°C an. Im Süden Deutschlands konnte sich unterdessen noch schwacher Hochdruckeinfluss mit etwas Sonnenschein halten.

In der Folge blieb das Tiefdruckgebiet YVONNE unter Abschwächung vor Spitzbergen liegen und löste sich zum 22. Dezember vollständig.


Geschrieben am 09.02.2009 von Heiko Wiese

Wetterkarte: 19.12.2008

Pate: Yvonne Krause