Lebensgeschichte
(getauft am 30.11.2003)
Das
Tiefdruckgebiet ZAM entstand im Laufe des 30.11.2003 über der Biskaya an der
nachlaufenden Kaltfront des Tiefs YARI und hatte am 01.12 2003 bereits einen
Kerndruck von unter 995 hPa erreicht als es auf die französische Atlantikküste
südlich der Normandie traf.
Da
sich in höheren Luftschichten ein so genannter Kaltlufttropfen bildete,
entwickelte sich ZAM im nördlichen Bereich des Kaltlufttropfens zu einem
größeren Tiefdruckgebiet, welches hauptsächlich in England und Wales Regen
brachte. So fielen z.B. in London 8 Liter pro m², in Bournemouth sogar 21 Liter
pro m² innerhalb von 24 Stunden.
Auf
seiner Ostseite blieb auf Grund der nahezu ortsfesten Lage eine kräftige
südliche Strömung bestehen, die von Algerien über das westliche Mittelmeer
hinweg zum Golf von Lyon und Südfrankreich gerichtet war. Auf diesem Weg über
dem noch bis zu 19°C warmen Wasser konnte die Luft viel Feuchtigkeit aufnehmen.
Diese führte am 02.12.2003 und 03.12.2003 vor allem im Rhonetal zu lang
anhaltenden Niederschlägen. Diese wurden begünstigt durch flache, frontale
Wellen, die sich im Übergangsbereich zwischen der subtropischen Luft und
kühleren subpolaren Meeresluft über der iberischen Halbinsel bildeten. Z.B. fielen
in Montelimar innerhalb von 24 Stunden 72 Liter Regen pro m², wenn man die
letzten beiden Tage zusammenrechnet wurden dort mehr als 200 Liter pro m²
gemessen. Und das in einer Region, wo im Dezember im langjährigen Mittel 65
Liter pro m² fallen.
Der
Kaltlufttropfen verringerte seine Größe ein wenig, blieb aber weitgehend
ortsfest. Das Tiefdruckgebiet ZAM
teilte sich in zwei Einzeltiefs auf, mit Namen ZAM I und ZAM II. Dieser
Prozess wiederholte sich in den folgenden Tagen immer wieder, bevor sich ZAM in
der Nacht vom 08.12.2003 zum 09.12.2003 mit Auflösung des Kaltlufttropfens über
der Biskaya auch auflöste.
Geschrieben am 17.12.2003 von Ingmar Behrendt und Norina Bähr
Wetterkarte: 03.12.2003
Pate: Michael Kokott