Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  ZEBEDÄUS

(getauft am 17.11.2007)



Am 18.11.2007 entstand aufgrund eines stark ausgeprägten Höhentiefs über den Britischen Inseln ein Tiefdruckgebiet, das schon tags zuvor in der Vorhersagekarte auf den Namen ZEBEDÄUS getauft wurde. Dort brachte es gleich kräftige Niederschläge, die zum Teil auch als Schneeregen fielen. In Bournemouth wurden beispielsweise 45mm Niederschlag innerhalb von 24 Stunden registriert.

Am 19.11.2007 befand sich ZEBEDÄUS mit einem Kerndruck von 990 hPa über Wales. Seine Ausläufer brachten im Westen Deutschlands starke Bewölkung mit sich und sorgten zum Teil auch für Regen, in den höheren Lagen auch für Schnee. Trotz der vielen Wolkenfeldern sank die Temperatur in der Nacht vielerorts bis -3°C, am Alpenrand sogar auf -10°C. In der Nacht zum 20.11.2007 bildete sich an der Südflanke von ZEBEDÄUS über Nordspanien ein kleines Randtief, ZEBEDÄUS II, das vor allem über Portugal und Südspanien zu kräftigen Niederschlägen führte. Somit fielen innerhalb von 12 Stunden in Lissabon 47 mm Regen und in Porto Alegre sogar 57 mm. In Südspanien führten die Starkregenfälle sogar zu 102 mm in Sevilla und 100 mm in Cordoba, gemessen ebenfalls während 12 Stunden bis 07 Uhr (MEZ). Nur der Westen Deutschlands wurde von den Ausläufern ZEBEDÄUS’ erreicht und diese sorgten für einen sehr wolkenreichen Tag, brachten aber kaum nennenswerten Niederschlag.

Am 21.11.2007 verlagerte sich nur ZEBEDÄUS II deutlich nach Norden und befand sich über England, während die Hauptzyklone recht stationär über dem Nordaltantik blieb. Mit der Zugbahn des Randtiefs verlagerten sich auch die kräftigen Regenfälle weiter nach Frankreich. Die größte Regenmenge meldete die in 1567 m Höhe liegende Station Mont Aigoual, die direkt in der Strömungsrichtung lag, mit 312 mm innerhalb von 48 Stunden bis 07 Uhr MEZ.

Am Folgetag hatte sich das kleine Randtief aufgelöst und auch die Hauptzyklone war nun schon deutlich schwächer. Gemäß der Höhenströmung verlagerte sich ZEBEDÄUS weiter nach Norden und befand sich nun über dem Nordosten Schottlands, wo er auch für teilweise starken Regen sorgte. Die Niederschläge waren aber nicht mehr so ergiebig. So betrug die 24-stündige Regenmenge von Glasgow 27 mm.

Am 23.11.2007 verlagerte sich ZEBEDÄUS weiter nach Nordosten und schwächte sich gleichzeitig immer mehr ab. Das zugehörige Frontensystem überquerte Deutschland von Westen her und führte zu einen sehr regnerischen Tag im gesamten Gebiet. Mit 16 mm Regen innerhalb von 24 Stunden verzeichnete Freudenstadt die größte Niederschlagsmenge. Am 24.11.2007 hatte sich ZEBEDÄUS komplett aufgelöst und verschwand von den Wetterkarten.

 


Geschrieben am 17.01.2008 von Claudia Wersing

Wetterkarte: 20.11.2007

Pate: Stefan Diekmann