Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
ZENO
(getauft
am 31.07.2009)
In der Nacht vom 28. zum 29. Juli 2009
bildete sich über Neufundland ein schwaches Tief, das am darauffolgenden Tage
rasch weiter auf die Mitte des Atlantiks nach Osten zog und sich verstärkte. Am
31. Juni befand sich das Tief bereits vor der Westküste Irlands und verstärkte
sich weiter. An diesem Tag wurde es auf den Namen ZENO getauft. Der Westen
Irlands lag zu diesem Zeitpunkt schon im Einflussbereich der Warmfront, die
dort zu mäßigem Dauerregen führte.
Am 1. August verlagerte sich Tief ZENO
langsam weiter nach Nordosten vor die Westküste Schottlands. Der Kerndruck sank
auf unter 995 hPa. Die sehr aktive Kaltfront reichte bis zu den Azoren. Durch
den starken Druckgradienten gab es in
Schottland mit bis zu 131 km/h auf den Cairngorm Mountains sogar
Orkanböen.
Die Kaltfront des sich nur noch langsam
nordwärts bewegenden Tiefs ZENO erreichte am 2. August im Tagesverlauf den
Westen Frankreich, wo es vor allem in der Normandie und der Bretagne zu
ergiebigem Regen mit Mengen bis zu 30 l/m² kam. Zuvor war die Temperatur im
südlichen Frankreich noch bis auf 35°C angestiegen. Eine der Kaltfront von ZENO
vorlaufende Konvergenz erfasste schon in der Nacht zum 2. August mit
ersten Gewittern die Westhälfte Deutschlands, doch fielen dort die
Niederschlagsmengen gering aus. Dagegen wurden in Zentralfrankreich örtlich
Mengen über 40 l/m² registriert (Aurillac 42 l/m²). In der Osthälfte
Deutschland blieb es hingegen bis zum Mittag weiterhin sonnig. Die Sonneneinstrahlung
und weitere Warmluftadvektion vor dem Tief sorgten hier dafür, dass die
Temperatur bis 14 Uhr MESZ auf Werte um 30°C anstieg. Zur selben Zeit wurden in
Düsseldorf bei mäßigem Regen nur noch 17°C gemessen.
Das Tief spaltete sich am 2. August in drei
Teiltiefdruckzentren auf, ZENO I lag südlich von Island, ZENO II über Dänemark
und ZENO III über Polen.
Nachts griffen die regional sehr
unterschiedlichen Niederschläge im Verlauf der Kaltfront von ZENO III auf den
Nordosten über. Teiltief ZENO III verlagerte sich am 3. August kaum.
Dementsprechend langsam zogen die Niederschlagsfelder, im Tagesverlauf aus der
Nordosthälfte Deutschlands ab. So zeigte sich am 3. August die Sonne von der
Niederlausitz entlang der Oder bis nach Vorpommern gar nicht, zudem wurde es
meist nicht wärmer als 18°C. Die Teiltiefdruckzentren ZENO I und ZENO II
lösten sich im Verlauf der Abendstunden langsam auf.
Am 4. August existierte nur noch ZENO III,
das fortan nur noch ZENO genannt wurde. Es befand sich noch immer über Polen und
schwächte sich immer mehr ab auf einen Kerndruck von 1015 hPa. Es war kaum noch
wetteraktiv und verursachte durch seine Feuchtigkeit überwiegend Nebel oder
Hochnebel über Polen. Am nächsten Tag löste es sich auf und verschwand somit
von der Wetterkarte.
Geschrieben am: 25.08.2009 von Marc Mühling
Wetterkarte vom 03.08.2009
Pate: Sven Herndorf