Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet ZEUS
(getauft am 25.09.2003)
An
der Nordflanke des kräftigen Hochdruckgebietes STELLA bildete sich am 24.9.
zwischen den Britischen Inseln und Island ein Tiefdruckgebiet, dass am 25.9.
auf den Namen ZEUS getauft wurde.
ZEUS
gehörte zu einer Luftmassengrenze, die sich vom Nordatlantik nördlich der
Britischen Inseln hinweg bis nach Mittelskandinavien erstreckte und die
subpolare Meeresluft des Hochs STELLA von arktischer Luft nördlich der Front
trennte. Am 26.9. war ZEUS mit einem Kerndruck von 1010 hPa deutlich stärker
ausgeprägt als am Vortag und hatte die Küste Südnorwegens erreicht. Von
Südwesten lenkte er milde Luft subtropischen Ursprungs nach Irland und England,
und brachte dort Temperaturwerte um 20°C.
Durch
Hebung an den Gebirgen Südnorwegens bescherte ZEUS der Fjordlandschaft recht
starke Niederschläge: so regnete es in Bergen
innerhalb von 24 Stunden 45 Liter pro Quadratmeter und weiter nördlich
in Forde-Vie sogar 60 Liter pro Quadratmeter. ZEUS zog weiter Richtung Osten
und lag am 27.9. mit seinem Zentrum über dem Oslofjord. Im schwedischen
Kvikkjokk brachte ZEUS eine 6 cm hohe Schneedecke, in den Fjorden Südnorwegens
regnete es unentwegt weiter, wobei in Bergen 19 Liter, im nahe gelegenen Nedre
Vats mehr als 30 Liter pro Quadratmeter fielen. Auch der Norden Deutschlands
wurde von ZEUS’ Kaltfront erreicht, hier regnete es bis zu 3 Liter pro
Quadratmeter.
ZEUS
zog weiter Richtung Osten ab, am 28.9. lag sein Zentrum über Südwestfinnland,
wobei sein Kerndruck etwa 1005 hPa betrug.
In
den folgenden Tagen zog ZEUS nordostwärts über Finnland weiter zur Halbinsel
Kola, über die Barentssee und erreichte am 1.10. die Obmündung, wo er
letztmalig auf unserem Wetterkartenausschnitt zu erkennen war.
Geschrieben am 24.10.2003 von Thorsten Pagenkopf
Wetterkarte: 28.09.2003
Pate: Thomas Schmidt