Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet ZIMONE
(getauft am 18.12.2008)
Am 18. Dezember 2008 bildete sich vor Neufundland
ein Tiefdruckgebiet, das auf den Namen ZIMONE getauft wurde. Bis zum Folgetag
war das Tiefdruckgebiet schon weit nach Osten vorangekommen und lag mit seinem
Kern, in dem ein Druck von circa 985 hPa herrschte, über dem zentralen
Nordatlantik.
Auf dem Europäischen Wetterbild vom 19. Dezember
(Berliner Wetterkarte vom 20. Dezember) erkennt man die Wolkenspirale des
Tiefdruckgebietes ZIMONE über der Nordsee und den Britischen Inseln.
Zum 20. Dezember hatte sich der Wirbel ZIMONE auf
einen Kerndruck von etwa 975 hPa verstärkt und die Faröer- und Shetland-Inseln erreicht.
Von dort erstreckte sich entlang der norwegischen Küste bis in die Nordsee die
Okklusionsfront. Von der Nordsee entlang der niederländischen, belgischen und
französischen Küste bis zur französischen Atlantikküste zog sich die Warmfront,
während die Kaltfront von der Nordsee über England bis nach Irland reichte. In
diesem Zusammenhang wurden in Glasgow innerhalb von 24 27 Liter Niederschlag
pro Quadratmeter gemessen. In Thyborøn an der dänischen Nordseeküste wurde um 6
Uhr UTC eine mittlere Windgeschwindigkeit von 17 m/s registriert, was der Windstärke
7 entspricht.
Auch an unserem Institut für Meteorologie in
Berlin-Dahlem machte sich das Tiefdruckgebiet ZIMONE bemerkbar. Im Tagsverlauf
lagen die Spitzenböen zwischen 12 und 13 Meter pro Sekunde, das entspricht der
Windstärke 6. Nach Durchzug der Okklusionsfront, die schauerartig verstärkte
Regenfälle brachte, steigerten sich die Windböen von 13,9 Meter pro Sekunde in
den Abendstunden bis auf 16,1 Meter pro Sekunde während der Nacht, womit auch
hier die Windstärke 7 erreicht wurde.
Am 21. Dezember lag der Kern des Tiefdruckgebietes
mit einem Luftdruck von circa 1000 hPa über der Ostsee, von wo aus die
Okklusionsfront über das Baltikum und Ostpolen und die Slowakei bis in den
zentralen Alpenraum verlief. In Innsbruck gab es innerhalb von 24 Stunden bis
um 6 Uhr UTC 40 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, der zum Teil als Schnee,
zum Teil als Regen fiel. Anschließend war das Tiefdruckgebiet ZIMONE nicht mehr
als eigenes Druckgebilde auf der Berliner Wetterkarte zu erkennen, da es sich
in eine komplexe Tiefdruckzone über Nordosteuropa integriert hatte.
Geschrieben am 09.02.2009 von Heiko Wiese
Wetterkarte: 20.12.2008
Pate: Zimone Sensfelder