Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  ZOLTAN

(getauft am 15.02.2007)

 

 

Über dem Ostatlantik, vor der Nordwestküste der Iberischen Halbinsel, bildete sich im Verlauf des 15. Februar 2007 ein Wellentief mit dem dazugehörigem Bodentief aus, welches schließlich den Namen ZOLTAN erhielt. Es wurde von einem Höhentrog über dem Nordatlantik auf dessen Vorderseite ausgelöst.

Anfangs nur ein Ableger des kräftigen Islandtiefs, verstärkte sich Tief ZOLTAN rasch und lag am 17. Februar mit einem Kerndruck von 996 hPa über der Biskaya. Auf seiner Vorderseite gelangten mit der vorherrschenden südlichen Strömung anfangs noch subtropisch geprägte Luftmassen nach Norden voran und in Teilen Südfrankreichs sowie Südspaniens wurde dabei am 16.02. sogar die 25°C-Marke überschritten, im Westen Deutschlands erreichte Aachen einen Höchstwert von 17,5°C.

Auf der Rückseite von ZOLTAN lag aber schon die kühle Meeresluft polaren Ursprungs bereit. Beim Aufeinandertreffen der beiden Luftmassen kam es vor allem über Portugal und der Nordhälfte Spaniens zu kräftigen Schauern, Gewittern und länger anhaltenden Regenfällen.

In  Valencia, an der Mittelmeerküste gelegen, fielen am 17.02. in einem Gewitterschauer innerhalb weniger Stunden 59 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Temperaturen waren wesentlich niedriger als am Vortag, das Maximum in Valencia lag bei 19°C.

Zum 18. Februar hatte ZOLTAN seinen Höhepunkt schon überschritten. Nachdem er nun von Hochdruckgebieten beinahe umschlossen war, füllte sich der Kerndruck im Tagesverlauf schon auf über 1010 hPa auf. Das tat aber seiner Wetteraktivität noch keinen Abbruch. Da ZOLTAN durch die Hochdruckgebiete nach Südosten gedrängt wurde, also über das warme Mittelmeer, konnten sich in der höhenkalten Luft weitere starke Schauer und Gewitter entwickeln.

In Algerien kam es mit teils mehr als 20 Litern pro Quadratmeter oder auch auf Sardinien und in Neapel mit 29 Litern pro Quadratmeter innerhalb 24 Stunden zu nennenswerten Niederschlägen.

Am 19. Februar, als ZOLTAN seine Position letztendlich bis zur algerischen Küste verlagert hatte, war das Tief so weit abgeschwächt, dass es am darauf folgenden Tag nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte erschien.


Geschrieben am 06.04.2007 von Andreas Blei

Wetterkarte: 17.02.2007

Pate: Kirsten Vellmete, hr3